Page 312 - Chronik Pegnitz
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der südliche der Pegnitz (S. 12), der nördliche aber dem Roten Main Wasser zuführt, eine
Beziehung zu dem Wappentiere von Schnabelwaid. – Der Gebrauch des Worts
„Schnabelweide“ für „Schmaus“ war früher üblich (Vgl. den Wonseeser Dichter Friedrich
Taubmann – bei Will II, Kap. 20 § 11 -: „ Dorthin gab ich unsrer Herde Küh und Ziegen das
Geleit Zu der grüngedeckten Tafel, zu der süßen Schnabelweid“; dann Hubs Volksbücher –
1857 „Mayenlob“ S. 317 -: „Bessere Schnabelweid iren schleckerhafftigen meulern...
suchen“; Herbstlied von Voß; Grimmelshausens Simplizissimus I. 21, III 24, IV 9).
44) Mohrsche Samml. Verz. 87e 23o/3 Nr. 14; Langs Staatsgeographie i. StA. B. – Mit
dem Gute bekamen i. J. 1696 die Herren v. Bibra den Bierverlag von S t e m m e n r e u t und
bei ihren Hintersassen in Z i p s , dann das Fischrecht im Bereiche der Wiesen, die früher der
alte H a i d w e i h e r eingenommen hatte, endlich den „Hirtenstab“ und die
Gemeinherrschaft zu N e m s c h e n r e u t , wogegen die gleichen Befugnisse in Z i p s dem
Markgrafen vorbehalten blieben (Wipprechtsche Samml. XLIII Nr. 23 im StA.).
45) Heinritz a. a. O. S. 66, 82. – Ein Prot. V. 16./26. III. 1687 in den Pegnitzer R A.
157 über den bei der Stadt und dem Amt Pegnitz befindlichen Ausschuß besagt u. a.: „Gleich
vorigem Jahr ist auch heuer der L a n d a u s s c h u ß anher commandiert und nachmals die
alhiesige Bürger- und Bauerschaft nicht nur wie sonst exerziert sondern überdies auch für
erheischente Notdurft in Gegenwart des Oberamtmanns vom Capitänleutnant und Leutnant zu
Bayreuth von Mann zu Mann gemustert worden. Dies hat 24 Tage gedauert.“ Im „Verzeich-
nis derjenigen, so vor dem Amtshaus wachen sollen“, sind aufgeführt als Korporale: Veit
Rodler in der Altstadt, dann 12 Müller (von der Altenstadt 3 – die Zaußenmühle lag noch öde
– dann von Hainbronn, Zips, Schönfeld, Ober- und Unterhöhlmühle, Oberleups,
Kotzenhammer, Haidmühle und Löhm), endlich weitere 6 Altenstädter Untertanen.
46) Vgl. S. 203. Heinritz a. a. O. S. 67; Vorschlag des Lehenpropstes Joh. W. Frank
vom 9./19. XII. 1663 (Fränk. Archiv 1791 S. 32. Jahns Beitr. zur Bayreuther Vaterlandsge-
schichte 1821 S. 21).
47 Holle, S. 188. – 48) a. a. O. S. 189. – 49) S. 121. Die 3 N a c h s c h l ä g e d e r
g r o ß e n G l o c k e , die in Pegnitz am Beginne des 20. Jhdts. abgeschafft worden waren,
ertönen seit Neujahr 1931 wieder, und zwar als Mahnung zum Gebet um Hilfe aus unserer
großen Not.
50) Will II, Kap. 17 § 10. – 51) Ewals S. 78. – 52) a. a. O. S. 82-85. – 53) a.a.O. S.85.
53a) Nach einem Befehle vom 17. I. 1677 wurden vom Pegnitzer Amte die in Zips
gelegenen K r o a t e n auf die Oberleupser Mühle, das Gütlein Leups und den Hämmerles
gelegt (Urb. Bl. 661). In demselben Jahre wurden K a l t e n t a l und W e i d e l w a n g von
großen B r ä n d e n heimgesucht (241/3 Nr. 106 i. StA. B.).
54) Mittelfr. hist. Ver. 1855 S. 46. – 55) a. a. O. S. 47.
56) Am 14. IV. 1703 bat deshalb unser Rat um Nachlaß der 50 fl. Erbzins für den Stadt
weiher (RA. 129). Durch VO. Vom 17. I. 1703 war damals auch die Wiederherstellung der
alten W a r t e n befohlen worden. Es sollte auf die zum Teil eingegangenen Warttürme ein
Schlot und Dach gesetzt, ferner ein Häuschen für die Wächter aufgeführt und mit dem nötigen
Brennholz versorgt werden. Nachdem die Kriegsgefahr vorüber war, gingen auch die Wart-
türme und Wächter wieder ein (Fränk. Archiv 1791 S. 32, 34, 36; Jahns Beitr. z. Bayreuther
Vaterlandsgesch. 1821 S. 21).
57) Die 28 Gerippe, die i. J. 1853 bei der Eröffnung der K r o t t e n s e e r H ö h l e
gefunden wurden, werden wohl von damals gefallenen Soldaten herrühren, die durch das
„Windloch“ von oben in die Höhle geworfen worden waren und so ein einfaches Begräbnis
gefunden hatten.
58) Pröll S. 105. – 59) a. a. O. S. 115. 61) Später ließ der Kurfürst den R o t e n b e r g
wieder ausbauen und 1721 bis 1740 durch den Baumeister Peter de Coquille zu einer Festung
ersten Rangs (nach damaliger Anschauung) umgestalten. Am 11. VIII. 1796 nahmen ihn die
Franzosen ein. Unter Kurfürst Karl Theodor wurde er Staatsgefängnis. Bis 1838 war er mit
Geschütztruppen besetzt; sein letzter Befehlshaber war der Oberstleutnant Gemming, der
Vater des bekannten launigen Dichters. Am 23. VI. 1839 wurde die Veste der Verwaltungsbe-
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