Page 316 - Chronik Pegnitz
P. 316

(Looshorn VII1, 282; 2 44). In Kirchenbirkig und Weidenlohe forderte im V. 1738 eine S e u –
               c h e  viele Opfer (Wachter S. 79; Pegnitzer RA. Nr. 108).
                      82a) 1 Meeslein Korn und Gerste galt 1 Taler 8 Groschen, Weizen 1 ½ Taler, Haber
               14-16 Groschen, 1 Pfund Butter 4 Groschen, 1 Pfund feistes Rindfleisch 20-24 gute Pf., 1
               Schock langes Stroh 6 Gulden fr, 1 Zentner Heu 16 Groschen. – An Pfingsten 1757 kostete
               das Mees Korn und der Weizen 2 Gulden rh., die Gerste 1 Taler, der Haber 92 Groschen und
               das Meeslein Erdäpfel 10 Groschen; eine Kuh wurde für 36 Gulden rh. verkauft (Pegnitzer
               Kirchenbuch).
                      83) Urb. Bl. 1216. In der Zeit vom 8. bis 22. VI. 1789 verkaufte die Herrschaft diese
               Liegenschaften wieder weiter (Akten über die Vererbung der herrschaftlichen H o l z  u n d
               R e i s b e r g e  in der Pegnitzer und Neudorfer Flur; StA. B.)
                      84) „Wer nichts an Feldern innehatte und besaß“, durfte nach fürstl. Befehl v. 20. V.
               1737 keinerlei Vieh auf die W e i d e  treiben, auch überhaupt nicht halten; es waren das
               damals dahier 12 Familien (RA. 108). – Nach dem Grundsteuerkataster v. 1846, dem genaue
               Vermessungen zu Grunde liegen, betrug der Flächeninhalt der Ödungen mehr als 380 Tgw.
                      85) Die B u c h a u e r  Dorfgemeinde mußte ihre Ö d s c h a f t e n  um 225 fl. fränk.,
               12 fl. Leikauf und 3 fl. 45 x. jährl. Erbzins kaufen. Der Vertrag hierüber vom 30. X. 1751
               wurde am 21. IV. 1753  von der  Herrschaft genehmigt  (Urb. Bl. 614). An demselben Tage
               kaufte L ö h m  die seinigen um 30 fl. fr. (Urb. 906), K a l t e n t a l  um 60 fl. fr. (Urb. 1360),
               L o b e n s t e i g  um 100 fl. fr. (Urb. 922), N e u h o f  um 100 fl. fr. (Urb. 984) und S c h ö n-
               f e l d  um 80 fl. fr. (Urb. 1139), L i n d e n h a r d  am 15. V. 1754 um 100 fl. fr. (Urb. 820),
               und H a i n b r o n n  hatte nach Vertrag vom 16. VIII. 1758 für den großen und den kleinen
               Häuselberg,  den  Hainberg,  die  Ödschaften  beim  Roten  Graben,  den  Blockberg  und  den
               Burgstall  oder  Wachholderberg,  zusammen  gegen  38  Tgw.,  200  fl.  fr.  und  10  fl.  Leikauf,
               ferner 4 fl. jährlich Erbzins zu zahlen (Urb. 757).
                      86) Nach der Ämterbeschr. V. 1734 (223/1 Bl. 46 i. StA.) hatte Pegnitz 17 Mann alten
               und 32 Mann neuen, die Altenstadt 2 Mann alten und 4 Mann neuen A u s c h u ß. – Die 4.
               Komp. war von Neustadt a. C. gestellt, die 5. vom Amte Zwernitz (seit 13. IX. 1746 „Sanspa-
               reil“ genannt), die 6. von Streitberg, die 7. von Mistelgau, die 8. von Weidenberg, die 9. von
               St. Johannis, Schreez und Heinersreut und die 10. von Osternohe (Biedermanns Topogr. Nr.
               868; Leonhardi, Erdbeschr. d. fränk. Fürstent. 1799 S. 67). – Die übrigen A u s s c h u ß r e –
               g i m e n t e r  hatten sämtlich weiße Röcke und schwarze Beinkleider; die Westen, Kragen,
               Aufschläge usw. waren bei jedem von andrer Farbe (Heinritz, im Archiv 1831). – Am 10. XII.
               1791 bekam unsre Ausschußkomp. eine sehr schöne große F a h n e , die auf dem Rathaus
               verwahrt wurde, bis sie am 4. XI. 1885 um 200 M  an einen Sammler, Heinrich Weißenbeck in
               München, verkaufte (RA. dieses Betreffs).
                      87) Heinritz, im Arch. 1835 S. 20. – 87a) Ein R ö m e r m o n a t  betrug für den
               ganzen fränk. Kreis 4000 fl., wozu das Ansbacher Fürstentum 336, das  Bayreuther 329 fl.
               beizutragen hatten (Hardenberg und seine Verwaltung von Meyer § 34).
                      87b)  Kirchenbuch:  „Martin  Kanz,  ein  Granatenbohrer  aus  Boll  bei  Freiburg  im
               Breisgau,  ist  am  18.  X.  1758  nachm.  1  U.  ohnweit  unsrer  Kirche  plötzlich  tot  zur  Erde
               gesunken, sodann aufs Rathaus gebracht u. am 20. mit einer Vermahnung beerdigt worden,
               19 J. weniger 3 W. alt.“
                      88) Vgl. zu dem über den s i e b e n j. K r i e g  Gesagten: Heinritz im Arch. 1836 S. 22
               ff.; Dr. Rüthnick im Arch. 1904 S. 175 ff.; Schweizer im Bamb. hist. Ver. 1865 S. 5 ff.; 1878 S.
               201ff.; Sommerfeld, Preußen u. das Reich z. Z. d. siebenj. Kriegs (Beil. z. Leipziger Zeitung
               70/1899); Stein, II 167, 171.
                      89) Arch. 1852, 27 ff.; Meyer, hohenz. Forsch. II, 469 ff. – Trützschler hatte seit dem
               30. XII. 1754 die Erlanger Hochschule besucht (Wagner, Matrikel 574).
                      90) Das Bayreuther Simra Haber stieg auf 52, Korn auf 70, Gerste gar auf 100 fl.
               fränk., d. i. 1 hl Korn auf 29, 1 hl Gerste auf 41 M . – Vgl. auch die im StA. B. liegenden Akten
               G. J. 11 Nr. 29 „über den bei dem entstandenen Getreidemangel anbefohlenen Geld-vorschuß
               zum Ankauf auswärtigen Getreides“ (1771-1775).


                                                           314
   311   312   313   314   315   316   317   318   319   320   321