Page 309 - Chronik Pegnitz
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2. mit Rosina v. Brand, Tochter Abrahams zu Menzlas, Höflas usw. Wolff Friedrich Muffel v.
Ermreut auf Ahorn (geb. 1609, † 1673), Brand. Kulmb. Rat, Kammerherr, Oberster, Befehls-
haber der Plassenburg, Landschaftsdirektor und Amtshauptmann von Kulmbach.
33) Nun verunstaltet in „K a r m ü h l e „ (A 1), so genannt von der Familie Karner,
die wir in Pegnitz seit 1475 treffen und die von 1537 ein Jahrhundert lang im Besitze der
Mühle „vorm Tor“ oder – wie diese am 3. VI. 1591 (im 3 a Stb. Bl. 51R) auch einmal heißt –
der “Stadtmühle” war. Der erste Besitzer dieser Mühle, den wir dem Namen nach kennen,
war Hans Stahel an der Wende vom 15. zum 16. Jhdt. (1485 ff.).
Eine Sonderbare Abgabe, die den Pegnitzer Müllern oblag, war das dem Kammeramt
zu entrichtende „Schweinemastgetreide“, das erstmals in der Rechnung v. 1623 vorkommt
und jährlich je 2 Mees 3 Metzen Gerste und Korn betrug (Urb. Bl. 73R).
34)“Wasenmühl“ ist verunstaltet aus „W a l z“- oder „W a l k“- M ü h l e ; denn mit
ihr war ein – wohl mit Walzenwalken betriebenes – Tuchwalkwerk verbunden. Die
ursprüngliche „Walkmühle“ stand aber etwas entfernt vom Platze der jetzigen Mühle; ihre
ehemalige Hofstatt ist zu Wiesen und Feldern geworden (PlNr. 1260, 1266, 1267ff., 1274)
und war der Kunigundenkapelle zu Pottenstein grund- und lehenbar (vgl. Eintr. V. 21. VII.
1433, 9. V. 1497 in d. Bamb. Lhb. V 246; XI 142; Pegnitzer Grundakten 227; RA. 102; Urb.
Bl. 433). Die Rechte der Pottensteiner Pfarrei wurden i.J.1861 durch eine Abfindungssumme
von 24 fl. 28 x. abgelöst (Verz 10e Saal 17 Nr. 378 i. StA. B.) – Als frühester Besitzer der
„Walzmühle“ ist uns Heinz Körber bekannt (Verz. d. Gem. ? auf d. Gebirg v. 1495; Lb. v.
1502 Bl. 44R, 235). Nach dessen Nachfolger Kunz Urban wird sie vorübergehend auch
„Cuntzenmühle“ genannt („Unter dem Weiherdamm gegen die Cuntzenmühl“ – Rabensteiner
Lehen-Verz. v. 22. XI. 1555 i. St. B.). Jetzt heißt sie nach der Familie Speckner, die von 1563
bis 1674 auf der Mühle saß, Speck- oder richtig S p e c k n e r – M ü h l e . – (Dieselbe Verun-
staltung ihres Namens hat sich eine Mühle bei Auerbach gefallen lassen müssen, die
Speckmühle, als deren Inhaber 1485 Fritz Speckner vorkommt (Mon. Boic.XXV 419)).
35) Die R ö s c h m ü h l e , zu der vom oberen Altenstädter Tore der“ Mühlweg“ hin-
führt, ist wohl die älteste Pegnitzer Mühle. Am 10. XI. 1293 haben wir sie als „untere Mühle“
und der Landgräfin-Witwe Jutta v. Leuchtenberg geb. v. Schlüsselberg zinsbar angetroffen (S.
48). Da sie an den Hohlen Berg (wie bis zum Ende des 17. Jhdts. der heutige Wasserberg
hieß) gebaut war, nannte man sie in alter Zeit die „Hohlmühle“ (4. II. 1403 „gelegen zu
Begentz vor dem Holenberg bei der Mühle“ – Looshorn IV 27). Schon seit der Mitte des 16.
Jhdts. finden wir fast nur noch die Bezeichnung „Röschmühle“, die ebenfalls vom Namen
eines früheren Besitzers abgeleitet ist. In der Stiftungsurkunde der Engelmeßpfründe v. 25. I.
1427 wird dieser Pfründe u. a. zugewiesen „auß einer Mül in der Altenstadt, do der Resch
auff sitzet, 2 Sümer korns“. – Am Anfang des 16. Jhdts. ist ein Kunz Grüntling, „Resch
genannt“, Besitzer der „Reschmühle“ (Lb. Bl. 28, 235). Dann finden wir 1567 ff. einen Hans
Aichmüller auf der „Hohlenmühle“ (Rabenst. Lhb. F. 1620), nach dem sie vorübergehend
auch „Eichenmühle“ heißt (Stb. u. Kirchenb. 8. VIII. 1632). Im 19. Jhdt. befaßte sich die
Mühle hauptsächlich mit dem Bretterschneiden, wozu die Wasserkraft noch durch den 1893
eingerichteten Dampfmaschinenbetrieb verstärkt wurde.
35a) die „Z a u ß e n m ü h l e " , wovon früher (S. 14 Ab. 4) schon die Rede war, und
die wir am Anfang des 15. Jhdts. zuerst in Besitz eines Hans Zaws treffen, nach dem sie ihren
Namen trägt, war lange „der Stadt zuständig“ (2. Teil V B), weshalb das Lb. v. 1502, das sich
im wesentlichen nur mit den „dem Amt“ untergebenen und zinsbaren Gütern beschäftigt,
ihrer keine Erwähnung tut. Noch 1591 wurde „der Zausenbrunnen an „Bürgermeister und
Rat“ (als Zubehör) zu einer mühl eigenthumblich vererbt“. Bald darauf wurde aber die
Zaußenmühle, obwohl sie eigentlich der Stadt zuständig gewesen, mit ihrer Steuer zur Alten-
stadt gewiesen, da sie nunmehr an einen Altenstädter verkauft worden sei (Bescheid v. 13. IX.
1598, s. 2. Teil I 3). Im 30j. Kriege wurde sie ihrem damaligen Besitzer Wolf Grüner (der am
31. VIII./10. IX. 1633, 63 J. a., begraben wurde) mit zerstört, und sie blieb nun lange im
Schutte liegen, weshalb Will schreibt, daß der Zausenbrunnen „vormals“ auf der Stelle eine
Mühle getrieben habe. Im J. 1710 baute Hans Dennerlein die Mühle wieder auf, bei dessen
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