Page 315 - Chronik Pegnitz
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80) Vgl. S. 193. Das 1573 neu aufgebaute O b e r a m t s h a u s ,das mit seinem
Nebenhaus den 30j. Krieg überstanden hatte, war seit 1591 schon oft ausgebessert worden,
besonders in den Jahren 1657, 1673, 1689 (241/3 Nr. 106 u. 107 i. StA. B.). Nachdem es
schon i. J. 1709 „auf dem Einfall gestanden“, „wegen der geldarmen Zeiten“ aber nicht
wieder hergestellt worden war, war es i. J. 1717 abgebrochen und neu aufgeführt worden,
wozu allein 380 Fuhren Bauholz aus dem Veldensteiner Forste beigeschafft worden waren.
1721 waren dann die Nebengebäude ausgebessert und 1726 wieder Ausbesserungen am
Schlosse selbst vorgenommen worden (Bayreuther Domanialakten16a im StA.). – Die Zuge-
hörungen dieses Hauses A5 waren: PlNr. 504 die „Strikkerstube“ (der südwestliche Anbau,
so genannt nach dem darin wohnenden „Strumpfstricker“ Michael Metzger, den der Ober-
amtmann v. Sponheim mit der Aufsicht über die Amtsjagd und –Fischerei betraut hatte), PlNr.
505 das Torhaus A6, PlNr. 494 Stadel beim Friedhof, PlNr. 496, Holzschlicht über dem Weg
am unteren Garten und Hofraum, Pl Nr. 493 Baumgarten am Friedhof, 495 Obst-, Gras- und
Gemüsgarten, sog. Oberer Küchengarten, 497 Obst- und Grasgarten mit Backofen, sog.
unterer Küchengarten, 502a Gartenacker hinter dem Hause, 502b Obst- und Grasgarten,
506a Miststätte hinter dem Hause, 506b Gras- und Baumgarten hinter dem Hause, dann die
S. 297 erwähnten Stücke.
Bei dem Verkauf an Bürgermeister und Rat wurde bedungen, daß die Käufer einen
Lehenträger aufzustellen und bei dessen jedesmaligem Ableben die erworbenen Stücke gegen
Entrichtung der ordentlichen Amtsgebühren auf einen neuen überschreiben zu lassen hätten,
von der Zahlung eines Handlohns aber gegen eine Abfindungssumme von 200 fl. rh. für
immer befreit bleiben sollten, solange sie sich im gemeinschaftlichen Besitze des Erworbenen
befänden; würden sie es einem anderen überlassen, so hätte dieser 10% Handlohn zu geben.
Am 11. VII. 1744 verpachteten der Rat und die Bürgerschaft dieses von ihnen „zu einem
Wirtshauses erkaufte Oberamtshauses“ für die Zeit bis Walburgis 1747 um 108 fl. an den
Metzgergesellen Johann Schlenk von Bronn. Und am 10. V. 1749 überließen es Bürgermeister
und Rat den Bürgern, die den Kaufschilling erlegt hatten (Metzger Johann Pflaum Nr. 4,
Konrad Glenk Nr. 5, Georg Lothes Nr. 12, Johannes Glenk Nr. 13, Georg Windisch Nr. 14,
Joh. Friedrich Glenk Nr. 20, Johann Wagner Nr. 21, Joh. Nik. Glenk Nr. 23, Wolf Windisch
Nr.26, Joh. Andreas Wiesend Nr. 29, Thomas Vogler Nr. 31/32, Peter Pflaum Nr. 45, Leon-
hard Ponfick Nr. 47, Konrad Ponfick Nr. 73, Georg Imhof Nr. 54, Joh. Heinrich Nikolai Nr.
30, Martin Imhof Nr. 68 und Rotgerber Joh. Pflaum Nr. 66) an Zahlungsstatt, wobei
bedungen wurde, daß, wenn noch ein weiterer Bürger daran Anteil haben wolle, er ohne
Widerrede beitreten dürfe. Daraufhin wurden die Erwerber von der Kammer aufgefordert,
das Handlohn zu zahlen, auf ihr Bitten am 19. VI. jedoch von der Zahlung für solange wieder
befreit, bis sie jene Stücke an einen anderen veräußerten (Vgl. die Akten über die Verpach-
tung und den Verkauf des Oberamtshauses in P. 1728, 1743 im StA. B., die RA. über den Kauf
und Verkauf des alten Schlößleins oder Schloßwirtshauses und RP. 469 Bl. 153R). In der
Folge erwarb der Metzgermeister Joh. Adam Glenk Nr. 13 das Alleineigentum. Vgl. wegen
der weiteren Geschichte des Schlosses 2. Teil 1, III.
81) Biedermanns Topographie Nr. 862 und die „Ortsmerkwürdigkeiten“ unter Nr.
862, ferner diesen folgend: Hohn S. 249 und hiernach wieder Bav. III. 619.
81a) Roth § 15 a. E., Layriz § 37 f., der von einem solchen B r a n d e nichts weiß,
und topogr. Beschreibung des Landgerichts P. v. z. IV. 1848 (Handschrift im Pegnitzer
Rathaus).
82) Dagegen herrschten um jene Zeit in mehreren Orten unsrer Nachbarschaft ver-
heerende F e u e r s b r ü n s t e : Am 1. XI. 1736 brannten in Pottenstein 65 Gebäude, darun-
ter die Kirche samt dem Turm, dessen Glocken schmolzen, der Pfarrhof, das Schul- und
Kirchnershaus ab, und i. J. 1738 wütete in Bronn ein Großer Brand; 16 Geschädigten in
Bronn spendete unsere Stadt am 30. XII. 1738 54 fl. 47 ¾ x. fränk. (117.66 M ). In demselben
Jahre wurde auch ein großer Teil von Kirchenbirkig eingeäschert. Im VIII. 1746 herrschte in
Gößweinstein ein großer Brand, der auch die neue Kirche und das Pfarrhaus beschädigte
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