Page 311 - Chronik Pegnitz
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Dieser östlich von der Stadt gelegene „große Keller“, dessen Eingang beim
Eisenbahnbau von der West- auf die Nordseite verlegt wurde, bildete über zwei Jahrhunderte
für die zahlreichen bierbrauende Bürge von Pegnitz den vorzüglichen Lagerkeller.
38) Zur A u s b e s s e r u n g von S t a d t m a u e r und T o r e n waren 450 Back-
steine und (am oberen Tore) 16 Quadersteine erforderlich. Die Flickarbeit an der Mauer von
der Werkstatt des Rotgerbers Georg Wiesend (hinter HsNr. 24) bis an Hammerands Haus-
ecke (Nr. 40) kostete 4 fl. und von da bis hinum zum Garten des Becken Friedrich Heckel (Nr.
46) 19 fl. (RA. über den An- und Verkauf des alten Schlößleins usw.).
38a) Dieses „R o n d e l l „ (damals ohne Bedachung) ist auf dem bei S. 266 (Heinrich
Bauer) eingefügten Bild, auf dem sich die Stadtmauer auch noch um die südliche Seite der
Stadt zog, noch zu sehen. Wir finden es schon 1516 (S. 155) und auch am 14. X. 1630 in einer
Klage des Schmieds Hans Trautner HsNr. 44 wegen des Wässerungsrechts Peter Ponfickels
(7. Stb. Bl. 207) erwähnt.
38b) Im Germanischen Museum. – Die s ü d l i c h e S t a d t m a u e r h ä l f t e wird
noch am 26. IX./6. X. 1605 zur Bestimmung der Lage eines streitigen Backofens bei HsNr.
114 erwähnt: „Der Backofen an der Mauer“ (6. Stb. Bl. 75) und bei HsNr. 120 am 4./14. X.
1604 (a. a. O. Bl. 56R) „die Stadtmauer beim Stadtgraben“. – 39) Gemeinderechnungen f.
1719, 1721, 1739.
40) Verz. 11. Fach 529 Nr. 1055. – Vgl. S. 77 Ab.10, 277 Ab.160). – Am 2. VI. 1530
hatte Wolf v. Künßberg zu Schnabelwaid 2 Höfe zu K a l t e n t a l gegen Wiedereinlösung
innerhalb 5 Jahren verkauft, einen um 140 fl. an den Hammermeister Christoph von der Grün
zu Unterleups und einen um 150 fl. an den Wirt Michael Teuchler zu Pegnitz (a.a.O.Nr.1054).
40a) Das S c h n a b e l w a i d e r S c h l o ß war i. J. 1604 von den Freiherrn v.
Künßberg – größtenteils auf Rost – erbaut, nach seiner Zerstörung i. J. 1636 von Christoph v.
Künßberg wieder errichtet worden und hatte im Erdgeschosse 3 Keller und 4 Gewölbe und im
oberen Stockwerke 8 Zimmer und 2 Kammern (Holle, Arch. 1849, 13; Lehendesignation v. 16.
XII. 1697 S. 3; Akten über die Verlegung des Landgerichts Schnabelwaid nach Pegnitz Nr.
215 i. StA. B.)
41) In N e m s c h e n r e u t waren die 4 dem Rate zu Pegnitz zuständigen Bauern
Klaus Karner, Hans Meyer, Hans Küffner und Hans Leißner ausgenommen, deren Güter zur
Pegnitzer Wolfgangsstiftung gehören (s. 2. Teil II 4 Ab. 27). Der Z e h n t zu Nemschenreut,
ein Leuchtenberger Lehen, war in den Händen von Pegnitzer Bürgern (Schnabelwaider
Urbar v. 1672 Bl. 693 i. StA. B.), zuletzt des Rotgerbers Andreas König HsNr. 8, des Schuh-
machers Johann Martin Vogler Nr. 58, des Wagners Heinrich Engelhardt Nr. 96, des Metz-
gers Nikolaus Wündisch Nr. 45, der Rotgerberswitwe Christiane Wiesend Nr. 29 und des
Becken Friedrich Strehl Nr. 41. Er wurde am 5. II. 1853 um das 20fache seiner ständigen
Gefälle (zu 361 fl.), d. i. um 7220 fl. an die Ablösungskasse des Staats überwiesen. Nach
Abzug des darauf lastenden Ablösungsbodenzinses zu 355 fl. bekamen die Berechtigten in Ab-
lösungsschuldbriefen 6865 fl. hinausvergütet (K. 83 Nr. 700 d. StA. Bamberg).
42) Ein großer Teil dieser Lehenleute saß auf dem Gebiete, das durch den
Grenzvertrag v. 19. II. 1541 (S. 158) der O b e r p f a l z zuerkannt worden war. Als daher
der Markgraf Christian Ernst seiner Gemahlin Sophie Luise das i. J. 1668 mit dem Rittergut
Schnabelwaid erkaufte Gut T r o s c h e n r e u t samt den miterworbenen Stücken und Unter-
tanen zu P r e u n e r s f e l d und L a n g e n r e u t , wie auch den 6 M ü h l e n schenkte,
mußte sie durch einen Bevollmächtigten dem Kurfürsten Ferdinand Maria am 15. IV. 1676 zu
Troschenreut die Landsassenpflicht leisten (Verz. 127 III Lade 584 Nr. 2853 i. StA. B.).
Später wollte das Fürstentum Bayreuth diese oberpfälzische Rechte beiseiteschieben und
machte der Oberfpalz, als sie z. B. i. J. 1750 verlangte, daß die Einwohner von Troschenreut,
Langenreut und Preunersfeld ihren Leheneid in München leisteten, Schwierigkeiten auch in
Bezug auf das erstgenannte Dorf (Arch. 1904, 97; s. XVI Ab.22, dann RP. über das Brandenb.
Verwaltungsamt Schnabelwaid v. 1751-1764. – Bayreuther Aktenklasse 467 i. StA. B.).
43) Vielleicht hat auch K r a i m o o s (Krähen-, Kranich-Moos) mit seinem (erdkund-
lich dem schwarzen Jura angehörenden) 140 Tgw. großen Fischweiher, von dessen Abflüssen
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