Page 314 - Chronik Pegnitz
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63a) Die Veste H a r t e n s t e i n , die nach dem Friedensschluß vom Kurfürsten not-
               dürftig  wiederhergestellt  worden  war,  wurde  1794  aufgelassen  und  an  einzelne  Besitzer
               verkauft, die die Gebäude bis auf das alte hohe Pflegerschloß abtrugen. 1903 – 1905 ließ der
               bayerische Staat die Umfassungsmauern mit einem Kostenaufwand von 11.600 M  herrichten.
               Im J. 1909 erwarb der Baumeister Jakober aus Nürnberg von 12 Besitzern das Schloß und
               baute es als Gaststätte aus. 1919 wechselte es von neuem seinen Herrn. Seitdem gehört der
               Hartenstein dem Gesandschaftsattachè a. D. Dr. Haunhorst.
                      64) Corp. Const. Brand. Culmb. II 1 S. 1094. – 65) a. a. O. S. 1028. – 66) a. a. O. S.
               1103. – 67) a. a. S. 1113.
                      67a) Bav. II 1 S. 454; Feßmair Bd. II S. 111-146; Staudinger, Gesch. d. bayer. Heeres
               II 924-931. – Durch diese vielen Kriegszüge kam unser kleines Land in die übelste Lage. So
               mußte 1686 eine außerordentliche K o p f s t e u e r  eingehoben werden, bei der auf jede ein-
               gesessene Familie 3 fl. trafen. Und beim Tode des Mgr. Christian Ernst hatte das Fürstentum
               eine S c h u l d e n l a s t  von mehr als 1 Million Gulden. (Schuh, Mgr. Christian Ernst S. 13,
               56, 66).
                      68) Looshorn VII 108. – 69) Stb. Nr. 16; Wipprechtsche Samml. 43 Nr. 4 im StA. –
               Damals z ä h l t e  P e g n i t z  108 selbständige Untertanen, darunter 97 „Mannschaften“
               und 97 Handwerker; der Steuersoll betrug 3645 3/8 fl. (Pegnitzer Fraischbuch v. 1712 St.A).
                      70) Von den beteiligten Truppen ist am 22. VII. 1715 ein Soldat (Georg Kaspar Keck,
               30 J. a., Reiter unter der Komp. Des Rittmeisters v. Löwenberg) im Pegnitzer L a z a r e t t  -
               h a u s  gestorben (Kirchenbuch).
                      71) Wachter S. 77. – 72) a. a. O. S. 78. – 73) Heinritz im Arch. 1843, 79.
                      74) Die Zehntbauern der Domschulstiftung von Bamberg zu B r u n n , W e i d a c h
               und W a n n b e r g , die deswegen das schuldige Getreide nicht liefern konnten, baten daher
               am 4. III. 1729 das Domstift um Nachsicht bis Martini (Looshorn VII, 5). Vgl. S. 176 Ab.104.
                      75) Erinnerungen der Markgräfin Friederike Sophie Wilhelmine (1706 bis 1742), aus
               dem Französischen übersetzt von Hell, II, S. 186. – 76) a. a. O. S. 225.
                      77) Er ließ damals den unterirdisch laufenden Arm vor der R ö s c h m ü h l e  abdäm-
               men und ging eine Strecke weit in den Berg hinein (Roth § 1).
                      78) Durch einen Erlaß vom 30. X. 1731 hatte der Erzbischof allen seinen Untertanen,
               die sich nicht zum katholischen Glauben bekannten, befohlen, binnen 1, 2 oder 3 Monaten –
               je nachdem sie mehr oder weniger begütert waren – das Ihrige zu verkaufen und bei Vermei-
               dung von Strafen das Land zu räumen. Aus „angeborener Milde“ wurde den Hofbesitzern die
               Frist  zum  Auswandern  bis  Gregori  verlängert  und  gestattet,  ihre  Güter,  falls  sie  nicht
               verkaufen könnten, bis 1734 durch Katholiken verwalten zu lassen. – Am 21. IV. 1732 kamen
               über  820  Männer,  Weiber  und  Kinder  unter  Gesang  geistlicher  Lieder,  die  Kranken  auf
               Wagen, in Halle an. – Auch am 4. VI. 1732 zogen wieder 300 S a l z b u r g e r  nordwärts
               durch Kulmbach, und später folgten noch einige Züge (Steins Gesch. von Kulmbach S. 133;
               Salzburger Emigrationsakten von Joh. Jak. Möser. 1792. S. 49, bis 336). Eine Frau, die auf
               dem Durchzug in Creußen erkrankte, wurde dort bis zu ihrem Tode (22. VII. 1732) verpflegt
               (Böhner S. 365).
                      79) Zu diesem Rückkauf gaben der Herrschaft auch Bürgermeister und Rat unserer
               Stadt ein Darlehen von 12.000 fl. (RA., betr. Die Revision der Wappen der Städte u. Märkte).
                      79a) Beim Herrschaftsantritt des Markgrafen Friedrich betrug der S t e u e r s o l l
               der S t a d t  4323 ½ fl., der der Altenstadt 140 fl. 14 ¾ x. In den 112 Häusern der neuen Stadt
               wohnten 118 Bürger, in den 34 Häusern der Altenstadt 28 selbständige Untertanen (Amtsbe-
               schreibung vom 2. XII. 1734, StA. 223/1 Bd. IV Nr. 3).
                      79b) Das F i s c h e r e i r e c h t  weiter abwärts, vom Hainbronner Wasserwehr bis
               zum Hainbronner Furt und vom Mühlwehr bis gegen den Weidelwanger Fall (Wendelstein),
               wurde um dieselbe Zeit(29. VIII. 1733 u. 11. VIII. 1739) an den Müller Hartmann in Hain-
               bronn verkauft, der seinerseits wieder einen Teil davon (vom Wendelstein beim Weidelwanger
               Wehr  bis  herauf  an  die  Steinwiese)  am  4.  I.  1739  um  160  fl.  rh.  ans  Kloster  Michelfeld
               verkaufte (Urb. Bl. 383R; 385).


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