Page 304 - Chronik Pegnitz
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In der Nacht vom 14. auf 15. V. fiel in Gößweinstein eine starke Abteilung
schwarzer Husaren ein und forderten von den Kapuzinern 10.000 Taler. Auch in
Pottenstein verlangte sie unerschwingliche Summen und nahm überall Geiseln
mit, die allerdings bald nach Zahlung eines Lösegelds entlassen wurden. Die
preußische Besatzung von Gößweinstein wurde in der Nacht vom 21. auf 22. V.
durch kaiserliche Husaren überfallen, zersprengt und teilweise gefangen,
worauf die Preußen eilig auch Pottenstein räumten. Am 22. V. abend kehrten
zwar 300 Mann eines Freikorps und Jäger zurück und erpreßten, was sie
bekommen konnten, zogen aber schon in der Nacht auf Oberailsfeld wieder ab.
Am 24. dess. Mts. verließ das preußische Heer unter dem Prinzen Heinrich das
Bamberger Gebiet und begab sich über Hollfeld und Bayreuth wieder nach
Sachsen. Mayr beunruhigte dagegen noch bis in den Juni die bambergischen
Grenzämter, überall Geld erpressend.
Die Ämter Gößweinstein, Pottenstein und Wolfsberg waren unterdessen,
abgesehen von den großen Lieferungen in das preußische Lager zu Sachsendorf
bei Hollfeld, auch zu Beifuhren ins Lager des Majors Egerland in Waischenfeld
und für die Truppen in Ebermannstadt gezwungen worden. Im ganzen hatten die
drei Ämter Gößweinstein, Pottenstein und Hollfeld einen Verlust von 21056 fl.
zu tragen. Unserem Fürstentum, das vom 25. bis zum 31. V. 1759 das ganze
Heer des Prinzen Heinrich zu beherbergen hatte, war diese Last möglichst leicht
gemacht worden. Übler ging es ihm im VII. 1759, wo es 3 Wochen lang von den
Reichstruppen ausgesogen wurde, und am Anfang des IX., als es der General v.
Effern von Lauf her durchzog, der sich dann am 29. X. bei Freiberg vom
Prinzen Heinrich eine gründliche Niederlage holte.
Aus dem Jahre 1760 werden große W e t t e r s c h ä d e n berichtet:
Durch plötzliches Tauwetter wurde im I. die Umgebung unsrer Stadt dermaßen
überschwemmt, daß ein Verkehr durch das untere Tor unmöglich war, und am
25. IV. nachm. 3 Uhr tat ein Wolkenbruch mit starkem Hagel Schaden an den
Gärten, Wiesen und frischgepflügten Feldern; beim Siechenhaus und bei den
Häusern A 50 und A 51 sollen Wasser und Kiesel in Stube und Stall meterhoch
gestanden haben, die Zäune umgerissen und die Hofraiten bei den letztgenann-
ten Häusern durch die herabgeschwemmten Steine tief überschüttet worden sein.
Das Jahr 1762 brachte wieder starke Truppeneinlagerungen. Am 7. VII.
kam der Prinz v. Stolberg mit einem Teile des Reichsheers aus dem Bamberg-
ischen nach Bayreuth und bezog einige Wochen lang wieder ein Lager auf der
„Hohen Straße“. Am Anfang des VIII. sammelte sich das Reichsheer bei Hof.
Einen Teil davon überfielen die Preußen am 20. VIII. 1762 und jagten ihn über
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Creußen und P e g n i t z ins Nürnberger Gebiet ).
Wenige Tage nach dem Friedensschluß von Hubertusburg (15. II. 1763)
endigte auch die Herrscherzeit des Markgrafen Friedrich. Als dieser, ohne einen
Sohn zu hinterlassen, am 26. II. 1763 starb, folgte ihm sein mißtrauischer und
menschenscheuer Oheim F r i e d r i c h C h r i s t i a n , einer der schlechtesten
Fürsten, die unser Land gehabt hat. Unter ihm riß eine unglaubliche Günstlings
Wirtschaft ein, die den König von Preußen veranlaßte, seinen Vetter vor den
Leuten zu warnen, die alle Bedienungen, alle Gnadenbezeigungen, Dispensati-
onen usw., die Erlassungen bei denen abscheulichsten Verbrechen..., ja die
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