Page 299 - Chronik Pegnitz
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Georg Friedrich Karl hinterließ am 17. V. 1735 die Herrschaft seinem
Sohne, dem kunstsinnigen Markgrafen F r i e d r i c h , der dem ihm von seinem
Schwager, dem großen Preußenkönig Friedrich, erteilten Ratschlag, „den
ganzen Hof abzuschaffen und sich auf einen adeligen Haushalt zu beschränken,
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damit das Fürstenpaar seine Schulden zahlen könne“ ), nicht nur nicht folgte,
sondern im Gegenteil einen glänzenderen Hof führte, als in Bayreuth je gesehen
hatte, und seine Hauptstadt erst zu dem gemacht hat, was sie ist. Ihm verdankt
sie wie das Land eine Reihe prächtiger Gebäude und Anlagen, bei deren
Entstehen freilich auch die P e g n i t z e r Amtsangehörigen wieder
beschwerliche Frondienste leisten mußten, so i. J. 1737 und 1738 zum Bau der
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Kaserne, dann zum Tiergarten, zur Eremitage, zum Tierpark in Himmelkron ).
Auch die Errichtung einer „Akademie der Wissenschaften“ zu Bayreuth (1742),
woraus sich die Hochschule zu Erlangen entwickelt hat, war sein Werk, nicht
minder viele andere Maßregeln zur Hebung des Ansehens und Wohlstandes des
Landes, die aber die Kräfte des kleinen Fürstentums allmählich weit
überstiegen.
U n s e r e S t a d t , deren Vertreter diesem Fürsten am 18. X. 1735 zu
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Bayreuth die Erbhuldigung dargebracht hatten ), sah ihn wiederholt in ihren
Mauern, so am 19. IX. 1752, wo er auch seines Landes größte Natur-
merkwürdigkeit, die im Wasserberg verschwindende Pegnitz, eingehend
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besichtigte ) und hier übernachtete, dann i. J. 1760, als er mit seiner Ge-mahlin
nach Erlangen reiste. Von ihm wurde am 13. IX. 1756 der Pegnitzer
Bürgerschaft die ehedem „in Übung gehabte, durch eingefallene Kriegszeiten
aber nach und nach in Abgang gekommene R o ß – u n d V i e h m a r k t – G e-
r e c h t i g k e i t zu mehrerer Auferung des fürstlichen Interesse und der
bürgerlichen Nahrung“ erneuert, „mit Freiheiten begnadigt und bestätigt“ (2.
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Teil I 6) ).
Andererseits erfuhr unsere Stadt unter seiner Herrschaft auch manch
Bitteres. Im J. 1744 v e r l o h r s i e d e n S i t z d e s O b e r a m t e s , den
sie allerdings tatsächlich schon länger als 20 Jahre nicht mehr gehabt hatte.
Dieses Amt wurde nun von Bayreuth und später von dem Schlosse zu
Schnabelweid aus verwaltet, das der Markgraf Friedrich am 14. XII. 1750 samt
allen Zugehörungen um 100.000 fl. fränk. zurückgekauft hatte79). Das hiedurch
entbehrlich gewordene S c h l o ß in der hiesigen A l t e n s t a d t samt
Stallungen, Torhaus und Stadel, den beiden Gras- und Küchengärten daran,
dann dem unter dem Rathaus befindlichen Keller, ingleichen dem Fischrecht in
den St.-Gden. Pegnitz und Hainbronn in der Fichtenohe, der Pegnitz und dem
Abbach bis zum Hainbronner Mühlwehr am Anfang des Steinbronnens,
79b
Neuhofer oder Zentbächleins ), ferner dem Schloßberg mit den Resten des
Böheimsteins samt dem darauf befindlichen Staudenholz (Pl.-Nr. 755 und 756
10,93 Tgw. Ödung), was alles Zugehörung des Oberamtshauses war, wurde
nun, nachdem es zunächst vom 6. III. 1728 an samt den Jagden und Fischereien
(auch der unter Rauhenstein beginnenden) um jährlich 50 fl. fränkisch an den
Rittmeister Konrad Friedrich v. Hagen zu Bayreuth verpachtet gewesen war,
von der Herrschaft veräußert. Am 25. IX. 1743 war es zu einer Wirtschaft
ausgeboten und des günstigeren Verkaufs halber dabei bemerkt worden, der
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