Page 13 - Chronik Pegnitz
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Oberbayern, 2 in Mittelfranken und 2 in Unterfranken ) und ried ( 212 in Oberbayern, 123 in
Niederbayern, 113 in der Oberpfalz, 196 in Schwaben, 8 in Unterfranken, 2 – dazu noch 7
rieden in Mittelfranken) werden dagegen nur zum geringen Teile hierher zu rechnen sein und
wohl meist einen mit Rohr bewachsenen sumpfigen Ort zu bedeuten haben. – In den von
Franken bewohnten Gebieten heißt derselbe Begriff rot ( 16 in Unterfranken, dazu noch 1
roda, 1 roden und 1 geroda, drei Formen, die auch sehr häufig in thüringischen Ortsnamen
zu treffen sind - , 4 in der Pfalz, 18 im westlichen Teil Oberfrankens und 12 im westlichen
und im nördlichen Teile Mittelfrankens.
Bis auf wenige Ausnahmen kommen alle diese Formen auch als selbständige Ortsnamen vor,
meistens aber als Endungen von solchen und bezeichnen dann
a) die Stelle der Rodung, so Vorder- und Hintergereut, Hohenreut, Oberreut, Tiefenrot
vielleicht gehört hierher auch Wasserkraut, 1398: Waschenkraut, 1425:
Wachsenkraut, das Gereut am Ostabhang des 578m hohen Wechselsteins; wachs =
steil [ Vollmann, Flurnamen S. 30].
b) das Alter der Rodung, so bei Altenreut und Neuenreut;
c) deren Gestalt, so bei Langenreut, Breitenreut, Großreut, Kleinreut;
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d) ihren Gegenstand, so bei Birkenreut, Eichenreut, Fohrenreut, Tannenreut f. 110 ),
Wacholderreut, Morschreut ( 930, 1130: Mosrod = Rodung auf moosigem, sumpfigen
Boden), meistens aber verraten sie
e) den Namen des Gründers der Niederlassung, so bei Arnoldsreut, Hörlasreut (1297:
Herlingereuthe ), Engelmannsreut (1119: Engilmarisreut = Rodung des Engelmar).
Gößmanns- und Kotzmannsreut (1682 und 1362: Rodung eines Goswin oder
Gottsmann) Groß- und Klein-Weiglareuth (1398 und 1402), Hagenreut (1386: wenn
nicht vielleicht Rodung im Hag), Hardtenreut (1303: Hattenruit = Rodung eines
Hatto), Heroldsreut (1119), Lankenreut ( 1280, 1307, 1398: Nankenrewt = Rodung
eins Nancke, entstanden aus der Spachwurzel nanths = kühn – Heintze, deutsche
Familiennamen S. 214), Moritzreut, Eckenreut ( 1276: Egenruthe), Nemschenreut
(vgl. S. 28) Penzenreut (1362: = Rodung eines Benzo, der 1116 als Lehenmann des
Schwiegersohns des in jener Gegend begüterten Friedrich von Hopfenohe vorkommt),
Stemmenreut (1280: Steimarsruit, 1326 Stemarsruit, 1357: Stemmersreut = Rodung
eines Steinmar – Heintze a. a. O. S. 251), Troschenreut (1060: Drogessongeruite,
1144: Drogenesruit, 1173, Droscenruite = Rodung eines Drogo, Willenreut (1109:
Willenruit, 1403: Wilinrewt, vermutlich nach Guilla oder Willa, der Gattin des auch
im nahen Elbersberg begüterten Pfalzgrafen Uribo, Stifters des Klosters Weißenohe,
benannt ( S. 49). Bernreut (1119: Perhartsruit = Rodung eines Bernhard) und viele
andere.
Hierher gehören auch Geschwand ( = Ort, wo der Wald „abgeschwendet“, nicht – wie
beim Roden – mit der Wurzel beseitigt wurde) und Brand mit Ober und Unterbrand ( = Ort,
wo die Ausrottung des Waldes durch Abbrennen des Buschholzes stattfand).
II. Der Pegnitzfluß
Dem Flusse verdankt also unser Städtchen nicht nur den Namen, sondern
auch einen hauptsächlichen Grund seines Entstehens, wenngleich nicht zu
übersehen ist, dass eine Reihe weiterer Umstände, wie die unmittelbare Nähe
von Felsen, die willkommene Bausteine zu liefern vermochten, der Reichtum an
Bau- und Brennholz usw., der Einladung zum Besiedeln seines Tals einen
besonderen Nachdruck gaben. Es ist daher wohl angemessen, wen wir unser
Augenmerk zunächst dem Pegnitzflusse zuwenden.
Dessen Ursprung verlegen die einen in den ( auf dem Eisensandsteinboden
des braunen Jura wurzelnden ) Lindenharder Forst, andere lassen ihn aus drei
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