Page 11 - Chronik Pegnitz
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1. Teil
I. Urgeschichte
Der Landstrich, dem unsere Betrachtung gilt, ist um die große
Verwerfungsspalte der Erdrinde gelagert, die sich von Hollfeld über Pegnitz
nach Südosten hinzieht. Seine ersten Besiedler fanden ihn größtenteils mit
dichtem Walde bewachsen. Urkunden bezeugen uns das zwar nicht; wohl aber
verraten es die Namen der ersten Ortsgründungen, die den Bächen und Fluren
beigelegten Bezeichnungen, die sich teils unverändert, teils in abgeschliffener
Form bis auf unsere Tage erhalten haben.
Was heißt „Lindenhard“ anders als „Lindenwald – Ohrenbach (1184:
Ahernbach), Arnleiten (1520: Ahernleiten), das Ahorntal mit Kirchahorn und
Freiahorn, was har ihnen sonst ihre Namen gegeben als ein Ahornwald -.
Weiden bildeten den Bestand der Gehölze, die den Gründern von Weidach,
Weidenhüll, Weidenlohe (lohe oder lach = Wald oder Holz), Weidelwang (wang
= von Natur überwachsene Ebene) und vielleicht auch von Weidensees weichen
mussten. An einen Eichenwald erinnern noch Eichig und Eichenstrut
(strut=Gebüsch). Birkendickicht überwucherte ehedem die Gegend von Bösen-,
Eichen-, Kirchen-, und Prüllsbirkig, der Haselstrauch die Fluren von Haslach,
Haselhof und Haselbrunn. Dem Büchenbach entlang gegen Buchau erstreckte
sich ein mächtiger Buchenforst. Und die nunmehr nahezu völlig in unserer
Heimat verschwundene schöne Eibe musste den Anbauern der beiden Orte
Eibenstock (von denen der eine, bei Auerbach, noch seinen unveränderten
Namen trägt, der andere aber schon seit einem halben Jahrtausend „Zips“ heiß
das Feld räumen; auch Eibental und der Eibenfels zwischen Klausberg und
Riegelstein erinnern noch an die Eibe ). Fichten und Föhren beanspruchten
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ebenfalls ihren Anteil am Urwald; sie gaben den Dörfern Mandlau (von Mandel
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= Föhre) und Pferrach ) den Namen und umstanden, wie Ja auch heute noch,
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das Quellgebiet der Fichtenohe ) und des Fohrenbrunnens. Kurz, wohin man
blickte, ringsum Wald, bevölkert von wilden Tieren.
Bären und Wölfe erhielten sich hier noch weit über das Mittelalter hinaus;
ihnen verdankt Bernheck und Wolfslohe den Namen. Unsre Nachbarstadt
Auerbach leitet mit Recht ihre Benennung vom Auerochsen ab, dessen Bild sie
denn auch in ihr altes Wappen aufgenommen hatte. Der Biber hat ein Andenken
seines Vorkommens in unsrem Bezirk in den Ortsnamen Bibrach, Bieberbach
und Biberswöhr (wehr = Damm, also Biberdamm, nämlich in den dortigen
Rohrbach) hinterlassen. Und dem stolzen Hirschen, der vordem in starken
Rudeln unsre Wälder bewohnte, musste ja erst in unsren Tagen der Untergang
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geschworen werden ).
So sah es in unsrer Gegend aus, als hier die ersten Ansiedler ihre Hütten
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aufschlugen, als ein Drogo ) und Sigboto und wie sie alle geheißen haben
mögen, den Wald auszuroden begannen, um für ihre Niederlassungen Raum zu
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