Page 136 - Chronik Pegnitz
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den Markgrafen Kasimir und Georg damit belehnt (12. Lhb. Bl. 162). Ihm wurde auch für
               diesen  Hammer  wegen  des  merklichen  und  verderblichen  Schadens,  den  er  durch  Brand
               erlitten hatte, am 20. I. 1517 Zollfreiheit für seine Fuhren bewilligt (Gemeinb. 16 Bl. 77).
               Nach  Zotzers  Tode  bekamen  am  24.  XII.  1540  seine  Söhne  Christoph,  Wolf,  Joachim  und
               Hans Zotzer den Hammer (12. Lhb. Bl. 162 und weitere Belehnung durch Albrecht d. J. vom
               5. XI. 1543 (19. Lhb. Bl. 126)). 1542 zahlte der Hammermeister Wolf Zotzer zu Wolfslohe aus
               900 fl. Vermögen 4 fl. 2 Ort Türkensteuer und 2 Ort 3 x für sein Gesinde. Nach dem bund-
               ständischen Kriege finden wir auf dem zur Mühle gewordenen Gute 1557 u. 1559 einen Heinz
               Aichenmüller  (Urb.  Bl.  28),  und  nun  folgten  die  Besitzer  einander  in  raschem  Wechsel.
               Etliche Jahre besaßen ihn Hans Kraft v. Vestenberg, Amtmann zum Böheimstein, und seine
               Frau Margarete eine geb. v. Tannenberg, und hierauf (schon 1572) der in Creußen begüterte
               Hans Thomas v. Hirschaid, der das Gut, „Haus, Hof, Stadel, Stall und alle anderen Gebäude,
               soviel daran steht und vorhanden“, mit allen Zugehörungen, „sonderlich auch 2 Weihern in
               der Hirsole mitsamt der zum Hammer gehörigen Mühle und Mühlgang und Hammergerech-
               tigkeit, das alles – wie er unrichtig behauptete – freieigen und kein Lehen“, kurz vor seinem
               Tod (24. XI. 1578) am 22. II. 1578 an seinen Schwäher Hans Muffel zu Ermreut um 2500 fl.
               und 50 fl. Leikauf veräußerte (Urk. 2326 Fach 543 im StA. B.). Muffel verkaufte das Gut am
               22.  II.  1584  an  seinen  Schwager  Hans  Anton  v.  Wallenrod  zu  Drossenfeld,  nachmals  zu
               Creußen, um 2500 fl. und 100 fl. Leikauf (a. a. O. 2327), dieser am 4. V. 1590 an den Bürger
               Hans Schmidt zu Bamberg (a. a. O. 2328), und Schmidt vertauschte es am 2. V. 1596 gegen
               das Gut Breitenau bei Coburg und eine von ihm zu leistende Aufgabe von 1200 fl. an die
               Witwe Klara v. Bach, Edle v. Planitz (a. a. O. 2329; Gemeinb. 30, 69). Von Wolf Rudolf v.
               Bach erwarb es am 9. V. 1599 Lorenz Gehrauff, v. Lüschwitzscher Verwalter zu Glashütten
               (a. a. O. 2330). Gerhard Christoph v. Lüschwitz verkaufte das Gut am 24. I. 1650 an den Hof-
               sekretär Joseph Friedrich Glaser zu Bayreuth (a. a. O. 2331) und dieser nach dem hierüber
               am 23. II. 1667 erteilten Bestätigungsbrief des Markgrafen an Wolf Ernst v. Guttenberg zu
               Reitzendorf (a. a. O. 2332). Am 26. III. 1668 kaufte es der Pfarrer Mag. Lorenz Mosch zu
               Lindenhard  um  450  fl.  rh.  und  am  26.  IX.  1671  wurde  der  bayreuthische  Verwalter  von
               Stockenrod und Hofkammerrat Andreas Mösch, des Vorigen Bruder, mit dem öden Hammer-
               gute  Wolfslohe  belehnt  (vgl.  die  bei  a)  angef.  Besteuerungs-A.),  der  es  nach  Möglichkeit
               wiederherstellte. Ihm folgte 1727 sein Sohn, der Oberamtmann Heinrich Lorenz Mösch († 20.
               VI.  1729),  diesem  15.  VI.  1730  sein  Sohn  Johann  Nathaniel  v.  Mösch  und  dessen  Neffe
               Christoph Heinrich Erdmann Mösch (Metsch) zu Leineck (Mohrsche Samml. im StA. B. Nr.
               16/143 und Verz. 10 e Saal 17 Nr. 48 u. Lhb. 99 Bl. 72). Von dem Letztgenannten kaufte es
               mit 100 Tgw. Wald und 110 Tgw. anderen Ländereien am 1. II. 1749 die Herrschaft samt dem
               Kotzenhammer  um  4650  fl.  fr.  und  50  Speziestaler  Leikauf,  verkaufte  es  aber  bald  wieder
               weiter. Wolfslohe erwarben am 5. V. 1749 um 4000 fl. fr. und 93 fl. Leikauf die Brüder Karl
               Nikolaus und Christoph Friedrich Hartmann zu Pegnitz, die es mit Ausnahme der Waldungen,
               die von der Herrschaft zurückerworben wurden, am 23. X. 1751 um 1650 fl. und 2 Karolin
               Leikauf an Hans Lorenz Bär von Pleofen weiter veräußerten (Schnabelw. Urb. Und Urb. Bl.
               1374). Von Konrad Bär kam das Gut am 13. X. 1809 auf den Sohn Johann Konrad.
                      Das  Wohnhaus  zu  Wolfslohe  zeigt  von  allen  diesen  Hämmern  mit  seinen  kleinen
               Fenstern heute noch das altertümliche Aussehen.
                      d) 1 km weiter nach Süden kommen wir zu dem 4 km nördlich von Pegnitz gelegenen
               S c h a r t h a m m e r , dessen Namen im Arch. 1920, 196 als „Hammerwerk mit einem
               Schmelztiegel“ (ahd. Scarta, mhd. Schart = Tiegel, Pfanne, Rost) zu erklären gesucht wird.
               Diese Ableitung ist gewiß unrichtig; denn das Eisenschmelzen war keine Besonderheit dieses
               Hammers,  da  es  auch  von  den  Nachbarhämmern  betrieben  wurde.  Hämmer  und  Mühlen
               trugen ihre Namen, wenn nicht nach der besonderen Beschaffenheit ihrer Lage, in der Regel
               nach ihrem Gründer oder Besitzer, wie wir dies bei den sämtlichen Pegnitzer Mühlen und
               dem Kotzenhammer, dem Schrottshammer oder Hammerschrott, dem Staubershammer usw.
               sehen. So ist es auch bei dem Scharthammer, als dessen erster bekannter Besitzer uns  ein
               Hermann Schalk entgegentritt. Und aus dem „Schalkhammer“ ist der Scharthammer“ gewor-


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