Page 134 - Chronik Pegnitz
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hatte, daß er und seine Erben lediglich 5 fl. Jährlich zum Amte Böheimstein gegeben, weiter
               aber nicht beschwert werden sollten (Mohrsche Sammlung im StA. B. Verz. 87 e 230/3 Nr.
               16/143). Dann hatten ihn Lorenz Wintersteiner und seine Gesweie künne (seine Schwägerin
               Kunigunde)  und  nach  ihm  Albercht  Tzereysen  vom  Plechhammer  bei  Michelfeld  (S.58).
               Dieser verkaufte den „Hammer Unterlewbs an der Viechtena gelegen mit aller seiner Zuge-
               hörung,  den  Äckern  und  Wiesen,  die  zu  Lehen  gehen  vom  Abte  zu  Michelfeld  und  seinem
               Stift“, am 8. III. 1442 dem ehrsamen Manne Fritz Fuchs zu Lewbs, seinem Weibe Barbara
               und allen ihren Erben (Urk. 2175 Fach 543 im StA. B.). Fritz Fuchs und sein Sohn Konz (der
               den Frankenhammer bei Berneck innehatte) bekamen am 11. IV. 1447 auch 2 Acker unter
               Lyntenhart beim Tannlohe gelegen, die sie vom markgräflichen Hofschneider Heinz Körnlein
               gekauft hatten, vom Markgrafen zu Lehen (3. Lhb. Bl. 399R). Von da an finden wir auch den
               Namen  „Fuchshammer“,  der  uns  vereinzelt  noch  1518  entgegentritt  (Amberger  Akten
               „Bayreuth“  351).  Mit  Fuchsens  Witwe  erheiratete  Hans  Sunleitner,  den  wir  auch  als
               Grundbesitzer in unserer Stadt treffen, den Hammer, und jetzt erhielt dieser wieder eine neue
               Bezeichnung, nämlich den Namen „Sunnleiten“, der sich bis in die 2. Hälfte des 16. Jhdts.
               erhielt (vgl. neue Waldordnung Georg Friedrichs Bl. 21R). Am 25. III. 1470 empfing Hans
               Sunleitner  vom  Fuchshammer  zu  Unterleups,  Jorgen  und  Endresen  Fuchsen,  seinen  Stief-
               söhnen,  bis  zu  ihren  mündigen  Tagen  zu  getreuen  Händen  vorzutragen,  2  Acker  Felds  zu
               Tannlohe gelegen, die von ihrem Vater Fritz Fuchs seligen auf sie erstorben sind. Die Stief-
               söhne müssen aber bald darauf ebenfalls ohne männliche Nachkommen gestorben sein; denn
               am  28.  XII.  1487  bekam  Hans  Sunleitner  jene,  auf  14  fl.  angeschlagene  Felder,  die  dem
               Markgrafen von Jorgen und Endresen Fuchsen heimgefallen waren, selbst zu Lehen (7. Lhb.
               Bl. 560). Sunnleitner saß auch noch 1505 dort (Lb. Bl. 224 u. Amberger Akten „Bayreuth“
               28). Am 16. VI. finden wir aber schon Christophen von der Grün, den 2. Sohn des einst zu
               Wolfslohe, dann zu Hauendorf gesessenen jüngeren Peter v. d. Grün, als „Hammermeister
               auf sunnleitners Hammer“ (1. Stb. Bl. 134), und auch noch zu Ende 1540 (Hofgerichts. 19,
               226R) saß er als Hammermeister „in der Sunnleiten“. 1542 zahlten seine Erben aus einem
               Vermögen von 3000 fl. 15 fl. Türkensteuer und 54 r. für das Gesinde. Bei der Teilung seines
               Nachlasses (er war der reichste Mann im ganzen Amtsbezirk) am 3. I. 1545 kam der Hammer
               Unterleups mit dem „Wohnhaus der Hammerhütte, den Viehäusern, Städeln, Ställen, Kohl-
               hütten  und  allen  anderen  Zimmern,  wie  das  jetzt  erbaut  ist,  desgleichen  der  Hofreit,  den
               Wiesen,  Gärten,  Holz,  Holzwachs,  wilden  und  zahmen  Bäumen,…  allem  Eisenzeug  in  der
               Hammerhütte,  allen  Kohlen  von  Meilern  usw.,  allem  Arzt,  so  jetzt  auf  solchen  Hammer
               zugegen ist, 4 Pferden samt Geschirren, Wagen und Pflug und allem Rindvieh“ um 1700 fl.
               rh. an den 3. Sohn, Hans d. Ä. (Urk. L. 766 Bd. I im StA. B.). Während der Jahre 1534 bis
               1548, wie auch schon 1515 einmal, finden wir dort auch Christoph und Hans Kotz als Ham-
               mermeister, die wohl nur als Pächter oder Verwalter den Hammer innehatten, deren Tätigkeit
               aber so eindrucksvoll gewesen sein muß, daß der Hammer darnach heute noch „Kotzenham-
               mer“ heißt, ein Name, den wir urkundlich allerdings erst seit 1659 finden (Akten 19/9, 232/2
               im StA. B., Amb. Akten „Bayreuth“ 362). – Von den 4 an der Fichtenohe gelegenen Hämmern
               war er der einzige, der als solcher den Bundständischen Krieg überdauerte und auch noch
               1572 im Betriebe war. Bald aber wurde auch hier die Erzeugung und Verarbeitung von Eisen
               aufgegeben und nur  noch die i.  J. 1562 erbaute Mühle betrieben. Am 23. III. 1587 wurde
               deshalb Hansen v. d. Grün zu Unterleups von unsrem Rat eine Bitte um Verlängerung einer
               Frist bewilligt, die er gestellt hatte, weil er sein „Hammerwerk nicht mehr aufrichten dürfe
               und mit seinem Mühlwerke zu tun habe“ (4. Stb. Bl. 119) Am 30. IX. verkaufte er „sein Ham-
               mergut zu Unterleups (Wohnhaus samt Viehaus, Stadel, Stall, 2 Mühlgängen und Stämpfen,
               die  alten  Hammer-  und  Kohlhüttenstätten  mit  den  noch  vorhandenen  Wellen,  Geschwellen
               und  Sinter,  so  zum  Hammergut  gehörig,  und  den  Feldbau“)  um  2200  fl.  rh.  an  Valentin
               Hebeysen,  (seit  1581)  brandenburgischen  Amtsverwalter  und  Kastner  zu  Zwernitz,  später
               (seit 1593) Kastner zu Wunsiedel (Urk. 2176 Fach 543 im StA. B.), der aber nicht einmal 10
               Jahre lang im Besitze blieb. Dann verkaufte er es am 2. III. 1599 weiter an den fürstl. Ver-
               walter Ludwig Schwein zu Gottsfeld um 2300 fl. rh. (a. a. O. 2177). Im 30j. Kriege kamen das


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